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Gewerbegebiet Kall 3 (Fokus Römerkanal)

Die Gemeinde Kall hat zur Erweiterung des Angebotes an gewerblich nutzbaren Grundstücken eine Fläche entlang der Landesstraße L 206, inzwischen das 3. Gewerbegebiet erschlossen. Es liegt nördlich von Kall und ist über 2 Kreisverkehre an die Landesstraße angeschlossen und mit den Gewerbegebieten Kall 1 und Kall 2 verbunden.

Die PE Becker GmbH hat mit den Fachabteilungen Städtebau/Landesplanung (Bebauungsplan), Umweltplanung (verschiedene Fachbeiträge) und der Abteilung Tiefbau (Erschließungsplanung Verkehrsanlagen und Kanalisation sowie bodenkundliche Baubegleitung) bei der Entwicklung des Gebietes maßgeblich mitgewirkt.

Im Zuge der Erschließungsplanung waren verschiedenste Problemstellungen zu bearbeiten. Es gibt entlang des Bleibaches, dessen Anfangsbereich im Gebiet liegt und des unterhalb gelegenen Rotbaches sowie der Erft selbst, verschiedenste hochwassergefährdete Bereiche, unter anderem den Kaller Ortsteil Scheven. Durch eine Kombination aus Regenrückhaltebecken für das Gewerbegebiet und einem Hochwasserrückhaltebecken wurde Sicherheit für ein 100-jähriges Ereignis geschaffen.

Das neue Gewerbegebiet liegt innerhalb einer Zone mit hoher natürlicher Boden- Bleibelastung. Hier konnte die Lösung gefunden werden, die bei der Erstellung der Erschließungsanlagen anfallenden überschüssigen Böden im Zuge einer Ausgleichsmaßnahme vor Ort wieder einzubauen.

Eine weitere Herausforderung war ein Tunnel der Deutschen Bahn, der das Gewerbegebiet unterquert. In umfangreichen Verhandlungen mit verschiedensten Dienststellen der Deutschen Bahn wurden Randbedingungen für eine Überbauung des Tunnels geschaffen.

Das Schmutzwasser aus dem Gewerbegebiet Kall 3 soll in der Kläranlage Kall 3 behandelt werden. Dies ist nur mit Hilfe eines Pumpwerkes möglich, wodurch das Schmutzwasser über den Höhenrücken gefördert wird. Dieser verläuft dort auf der L 206 und bildet die Wasserscheide zwischen den Einzugsgebieten der Erft und der Urft.

Auf Höhe des Kreisverkehrsplatzes, der Gewerbegebiet 3 mit Gewerbegebiet Kall 1 verbindet, quert eine römische Wasserleitung die Wasserscheide und schwenkt danach in Richtung Kallmuth. Um die genaue Lage der römischen Wasserleitung im Bebauungsplan angeben zu können, wurden im Vorfeld durch eine archäologische Fachfirma 4 Schürfen hergestellt und die räumliche Lage der römischen Wasserleitung genau eingemessen. So konnten im Bebauungsplan entsprechende Festsetzung zum Schutze des Bodendenkmals aufgenommen werden.

Die Arbeiten zur Erschließung sind abgeschlossen, erste Bauanträge sind gestellt, so dass in Kürze mit der Ansiedlung von Gewerbebetrieben begonnen wird.

Dipl.-Ing. Andreas Göttgens