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Visualisierung in der Architektur

Das Bedürfnis nach Visualisierung ist im optischen Wahrnehmungssystem des Menschen begründet. Der Mensch kann über das Auge sehr viele optische Informationen auf einmal wahrnehmen und diese sehr schnell verarbeiten.

Die Architektur bedient sich von je her in allen Arbeitsstadien der Bildsprache zur Vermittlung von gestalterischen und technischen Inhalten. So verwundert es nicht, dass die Bildsprache der technischen Zeichnungen historisch noch vor unserer Zeitrechnung begann und somit zu den ältesten bekannten Kommunikationsformen gehört. Trotz des guten Informationsgehalts von technischen Zeichnungen wurde das Begreifen komplexerer Planungsinhalte erst durch den maßstabgerechten und detailgenauen Modellbau möglich. Der Beruf des Modellbauers findet im Mittelalter erstmals Erwähnung, wenngleich es den Architekturmodellbau selbst deutlich länger gibt.

Mit der Entstehung der heutigen Informationsgesellschaft entwickelten und bewährten sich auch neuartige Formen der technischen Kommunikation. Moderne Möglichkeiten der technischen Visualisierungen unterstützen mehr und mehr das Verstehen von technischen Produkten und Prozessen auf vielen Ebenen und in allen Bereichen der Architektur und des Bauingenieurwesens.

Die Vorteile der Visualisierung über Modelle gegenüber der klassischen technischen Zeichnung liegen klar auf der Hand. Das Modell ermöglicht den Bauherrn, wie auch Fachplanern ein besseres visuelles Verständnis und damit bessere Möglichkeiten der Überprüfung des Designs und der Funktionalität.

Durch die dynamische Weiterentwicklung von Computerprogrammen aus dem Bereich des Computer-Aided Design (CAD) hat sich die Tätigkeit des Planens in den letzten Jahren erheblich verändert. Schon lange ist das Zeichenbrett dem Monitor gewichen und der Rapidograph dem Plotter. Was in den Anfängen mit 2 dimensionalen Plandarstellungen begann, ist längst der Möglichkeit der 3 D-Planung und Darstellung gewichen. Es gibt heute vielfältige Möglichkeiten, aus technischen Planungen virtuelle Modelle zu erzeugen. Die einfachen Darstellungen beginnen bei 3-dimensionalen Gitternetzmodellen und perfektionieren sich bis hin zu fotorealistischen Animationen.

Auch wenn der Aspekt des Begreifens in seinem eigentlichen Sinne durch diese virtuellen Modellformen nicht erfüllt werden kann, sind sie dennoch mit ihren vielfältigen Darstellungsvorteilen heute als feste Bestandteile einer komplexen modernen Planung nicht mehr wegzudenken.

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